Beim Projekt ,,Mädchen-Power" handelte es sich um ein Gruppenangebot für Mädchen mit besonderen biographischen Erfahrungen und vollkommen unterschiedlicher Familiengeschichte. Die teilnehmenden Mädchen leben in Sozialräumen, die in sozioökonomisch schwachen Strukturen lokalisiert sind und wo generell viele benachteiligte Familien wohnen.
Das Projekt fand 2023 an einer Förderschule in Mülheim an der Ruhr statt.
Einmal wöchentlich traf sich die Gruppe zum Selbstverteidigungstraining. Dieses wurde von einem speziellen und sehr erfahrenen Trainer für Selbstverteidigung und Kampfkunst durchgeführt. Zudem war eine weibliche, pädagogische Kraft vor Ort, die das Training unterstützte. Ziel des Selbstverteidigungstrainings war es, Selbstwertgefühl, das Selbstbewusstsein, die Selbstwirksamkeit sowie die Resilienz der teilnehmenden Mädchen zu stärken und ihnen zu ermöglichen, ihre Stärken und Fähigkeiten zu erkennen und sie einzusetzen. Die Mädchen konnten sich dabei in einem geschützten Rahmen und in einer Gruppe über ihre Erfahrungen, ihr Leben, ihre Biographie, mögliche Schwierigkeiten und Herausforderungen, Erfolge, Familien- und Schulthemen sowie über ihre Identitätsfragen austauschen. Sich selbst behaupten, eigene Grenzen kennenlernen, Grenzen setzen lernen und für sich selbst einzustehen - all das wurde im Rahmen des Trainings vermittelt. Themen wie Ängste, Hemmungen, eine negative Selbstwahrnehmung sowie innere Konflikte wurden durch das bewegungspädagogische Angebot sowie das Zusammensein versucht aufzulösen.
Das Angebot richtete sich bewusst an Mädchen mit und ohne Migrationshintergrund, wodurch der Austausch zwischen verschiedenen Kulturen und Erfahrungen unterstützt und somit die Integration gefördert wurde.
Die Teilnehmenden zeichneten sich zudem durch ein Leben in mehrfach belasteten Situationen aus, zum Beispiel handelt es sich um Mädchen mit Fluchterfahrungen. Sie waren zwischen 10 und 18 Jahren alt und haben in ihren Lebenswelten zum Teil bereits Diskriminierungen, Ausgrenzungs- und Benachteiligungserfahrungen erlebt. Im Projekt haben ie die Möglichkeit erhalten, über diese Erfahrungen und über ihr Leben zu sprechen und sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.
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